Berufe von A-Z
Eidg. Fachausweis
Sicherheitsfachmann/-frau BP
kontrollieren, überwachen, bewachen, führen, leiten, intervenieren
Beschreibung
«Tendenz steigend», kann man zur Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistungen bemerken. Sicherheitsdienstleistungen werden sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen beansprucht. Dazu zählen: Bewachung, Aufsichts- und Ordnungsdienste, beispielsweise bei Sportveranstaltungen oder auf Baustellen, Patrouillen, z.B. in Einkaufszentren, Parks, Parkhäusern, Bahnhofs- oder Industriearealen, Alarmempfang und gezielte Intervention oder Werttransporte.
Sicherheitsfachmänner und Sicherheitsfachfrauen kennen die Pflichten gegenüber dem Auftraggeber und die Arbeitsabläufe. Sie sind alleine oder in Gruppen unterwegs, je nach Auftrag eventuell mit einem Diensthund. In der Regel sind sie unbewaffnet. Abhängig vom Auftrag, leisten sie manchmal auch Nacht- oder Wochenenddienst. Sie kennen die Grundwerte der Rechtsordnung und die wichtigsten Gesetze des Zivil-, Straf- und Arbeitsrechts.
Sicherheitsfachleute können in schwierige Situationen geraten; dann bewahren sie einen kühlen Kopf. Ruhig und diszipliniert intervenieren sie, ohne den Eigenschutz aus dem Auge zu verlieren und wohl wissend, dass sich Ruhe, Autorität und Auftreten auf die Beteiligten übertragen können. Als Führungskräfte unterstützen sie Mitarbeitende ausserdem bei der Einführung in ein neues Arbeitsgebiet.
Fachrichtungen
Bewachung: Fokus auf die Bewachung oder Überwachung von Gebäuden
Personenschutz: Fokus auf den Schutz von Personen
Zentraldienste: Fokus auf den Empfang, das Bearbeiten und Auswerten von Signalen
Anlässe: Fokus auf die Arbeit an Anlässen mit Ordnungs- und Sicherheitsbedarf
Was und wozu?
- Damit er nicht von einer Gefahrenquelle überrascht wird, beobachtet der Sicherheitsfachmann im Einsatz dauernd die Umgebung auf Gefahren hin, analysiert Bedrohungen und ergreift gegebenenfalls die nötigen Massnahmen wie Evakuierung, Routenanpassung oder Programmänderung
- Damit die intimen Geheimnisse des Stars, der auf Personenschutz angewiesen ist, nicht die Aufmerksamkeit der Presse erregen, handelt die Sicherheitsfachfrau diskret, bewahrt Geheimnisse für sich und befolgt die Datenschutzvorschriften.
- Damit niemand im Gebäude durch einen gefährlichen Gegenstand bedroht wird, durchsucht es der Sicherheitsfachmann gewissenhaft und genau.
- Damit sie bei ihrem Einsatz nicht verletzt wird, wehrt sich die Sicherheitsfachfrau im Notfall mit den ihr zur Verfügung stehenden Waffen, wie Pistole, Schlagstock oder Pfefferspray.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
a) Mind. 22 Jahre und einwandfreier Auszug aus dem Zentralstrafregister
b) abgeschlossene berufliche Grundbildung EFZ oder anderer Abschluss auf Sekundarstufe II und 2 Jahre Berufspraxis mit 3200 Arbeitsstunden in der Sicherheitsdienstbranche oder
c) abgeschlossene Grundbildung EBA und 4 Jahre Berufspraxis mit 6400 Arbeitsstunden in der Sicherheitsdienstbranche oder
d) ohne berufliche Grundbildung oder Abschluss auf Sekundarstufe II 6 Jahre Berufspraxis und 6400 Arbeitsstunden in der gewählten Fachrichtung.
Für Fachrichtung Personenschutz: Nachweis von 200 Arbeitsstunden im bewaffneten Personenschutz, Führerschein Kategorie B, BLS-AED-Ausweis, anerkannte Fahrweiterbildung sowie gültige Bewilligung für Faustfeuerwaffen. - Ausbildung
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Dauer der Prüfungsvorbereitung je nach Anbieter verschieden: Schulische Ausbildung möglich oder Angebote bei Sicherheitsdienstleistungsunternehmen (interne Schulung).
Es gibt 4 Fachrichtungen: Bewachung, Personenschutz, Zentralendienste, Anlässe.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Sicherheitsfachfrauen und Sicherheitsfachmänner leisten einen substanziellen Beitrag zur inneren Sicherheit. Das gibt ein gutes Gefühl!
- Schattenseite
- Die Tätigkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie teilweise mit Gefahren verbunden sind, unregelmässige Arbeitszeiten haben und auch Nacht- und Sonntagsarbeit erfordern.
- Berufsalltag
- Sicherheitsfachleute sind in privaten Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen tätig. Neben einigen Grossfirmen zeichnet sich die private Sicherheitsbranche durch eine hohe Zahl an Klein- und Kleinstfirmen aus. Viele der Mitarbeitenden sind deshalb so ausgebildet, dass sie in mehreren Fachrichtungen eingesetzt werden können.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Sicherheitsfachmann/-frau BP
Betriebsinterne Kurse und Schulungen. Führungstechnische Weiterbildung an privaten Kaderinstituten im Bereich Personalführung, Personalmanagement, Betriebs- und Unternehmensführung, Kommunikation, Informatik usw.
Polizist/in HFP (eidg. Diplom)
Gruppenchef/in, Dienstchef/in, Fachinstruktor/in
Sicherheitsfachmann/-frau BP
Berufliche Grundbildung (EFZ) oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)