Berufe von A-Z
Zoologische/r Präparator/in
präparieren, konservieren, fertigen, modellieren, entfernen, reinigen, schminken
Beschreibung
Zoologische Präparatoren und Präparatorinnen fertigen Teil- oder Ganzpräparate von Tieren. Sie präparieren Säugetiere, Vögel, Fische und Kriechtiere heimischer oder exotischer Herkunft. Die Tierpräparate dienen als Sammelobjekte von Privatkunden (z.B. Jagdtrophäen), als Demonstrations- und Schauobjekte für den Unterricht an Schulen oder als Ausstellungsstücke für naturkundliche und zoologische Museen.
Bei der Herstellung der Präparate wird vom toten Tier nur die Haut verwendet, den Rest stellen die Fachleute selber her. Mit einer speziellen Schnittführung balgen sie den Tierkörper ab, das heisst, sie ziehen die Haut ab, entfernen Fleisch- und Fettreste und reinigen sie von Haaren bzw. Federn, ohne den Körper zu öffnen. Danach konservieren oder gerben sie die Haut in einem mehrstufigen Verfahren und überziehen damit ein dauerhaftes Körpermodell.
Für den Aufbau des Körpermodells fertigen die Zoologischen Präparatoren und Präparatorinnen ein Gerüst an, auf das sie mit Ton oder Kunststoffen die oberflächlich sichtbaren Muskeln und Strukturen anatomisch korrekt und detailgetreu modellieren. Um eine möglichst lebensechte Darstellung zu erhalten, verwenden sie Skizzen mit den genauen Körpermassen und Fotos. Von der entstandenen Plastik stellen sie in einem Abgussverfahren ein leichtes Kunststoffmodell her, auf das sie das konservierte Fell leimen. Dann vernähen sie die Schnittränder. Zuletzt setzen sie Glasaugen ein und schminken nach dem Trocknen mit Airbrush-Techniken nackte Hautstellen, zum Beispiel an der Nase. Zudem stellen sie auch Flüssigkeits-, Skelett- und andere Spezialpräparate für wissenschaftliche Sammlungen her.
Zu den Aufgaben Zoologischer Präparatoren und Präparatorinnen gehört auch die Pflege und Instandhaltung der Präparate. Sie dokumentieren die Exponate, sorgen für optimale Lager- und Ausstellungsbedingungen und restaurieren versiert ältere Stücke.
Fachrichtungen
Zoologie: Fokus auf die Herstellung von Tierpräparaten
Medizin: Fokus auf die Konservierung menschlicher oder tierischer Körper
Geowissenschaft: Fokus auf die Freilegung, Behandlung und Erhaltung von Fossilien, Gesteinen und Mineralien
Was und wozu?
- Damit sich die Schulkasse im naturhistorischen Museum einen Fuchs anschauen kann, erstellt der Zoologische Präparator mit der Haut eines toten Tieres ein anschauliches Modell.
- Damit Fleischreste an der Haut des toten Tiers nicht versehentlich zu stinken beginnen, entfernt sie die Zoologische Präparatorin versiert.
- Damit das Präparat später eine möglichst naturgetreue Form hat, orientiert sich der Zoologische Präparator an Masszeichnungen, Fotos und Skizzen.
- Damit alte Präparate möglichst lange halten, pflegt und restauriert sie die Zoologische Präparatorin.
- Damit seine Gesundheit und die Umwelt nicht durch Keimen und Chemikalien gefährdet werden, hält sich der Zoologische Präparator strikt an die Vorschriften zu Hygiene, Gesundheits- und Umweltschutz.
- Damit sie nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt, befolgt die Zoologische Präparatorin alle Bestimmungen zur Melde- und Bewilligungspflicht oder zum Handel mit Präparaten.
Facts
- Zutritt
- Abgeschlossene Volksschule mit guten Leistungen in den gestalterischen und naturwissenschaftlichen Fächern. Eignungstest vom Verband Naturwissenschaftlicher Präparatorinnen und Präparatoren der Schweiz (VNPS).
- Ausbildung
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Zoologische Fachrichtung: 4 Jahre duale Grundbildung. In der Schweiz gibt es kein eidg. anerkanntes Reglement. Die praktische Bildung wird in Schweizer oder österreichischen Lehrbetrieben vermittelt. Der Schulunterricht findet in Blockkursen von 8-10 Wochen an der Berufsschule für Chemie, Grafik und gestaltende Berufe in Wien (A) statt, ebenso die Lehrabschlussprüfung. Der Abschluss ist in der Schweiz anerkannt (SBFI-Anerkennung muss beantragt werden) und berechtigt zum Besuch weiterführender Schulen wie z.B. die Berufsmaturitätsschule (BMS).
Medizinische und geologische Fachrichtung: 4 Jahre Grundbildung. . In der Schweiz gibt es kein eidg. anerkanntes Reglement. Daher müssen privatrechtliche Ausbildungsverträge gemäss Obligationenrecht abgeschlossen werden. Der Verband Naturwissenschaftlicher Präparatorinnen und Präparatoren der Schweiz (VNPS) regelt die Ausbildung und die Lehrabschlussprüfung. Die Grundlagen dazu sind verbandseigene Reglemente. Die bestandene Lehrabschlussprüfung gibt Anrecht auf den Titel Naturwissenschaftliche/r Präparator/in VNPS. - Sonnenseite
- Zoologische Präparatoren und Präparatorinnen sind in der Lage, das geliebte, verstorbene Haustier des Kunden als Modell zu erhalten. Auch die Museumsbesucherin ist zufrieden, wenn sie ein 1:1 Abbild eines Tieres oder Skeletts genau betrachten und studieren kann. Mit ihrer Arbeit machen die Fachleute viele Menschen glücklich.
- Schattenseite
- Zoologische Präparatoren und Präparatorinnen führen ihre Aufträge in der Regel alleine aus, der Beruf ist also nicht geeignet für Leute, die Teamarbeit bevorzugen. Während der Berufsausführung kommt man mit Keimen und Chemikalien in Kontakt, die strikte Einhaltung der Vorschriften zu Hygiene, Gesundheits- und Umweltschutz ist unabdingbar.
- Berufsalltag
- Zoologische Präparatoren und Präparatorinnen arbeiten vorwiegend in privaten Präparationsbetrieben oder direkt in Museen. Sie haben Kontakt mit Mitarbeiterenden, Behörden, Kundinnen und Lieferanten. Die Mehrheit ist in der Schweiz selbstständig tätig. Berufsleute, die geschützte Tiere präparieren, müssen sich registrieren, und den Auftrag bewilligen lassen.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Zoologische/r Präparator/in
Weiterbildungsangebote von Museen, Instituten, Berufsverbänden und Hochschulen.
Konservator/in-Restaurateur/in FH (Master)
Konservator/in FH, Bildende/r Künstler/in FH, Produkt- und Industriedesigner/in FH (Bachelor)
Human Präparator/in BP (eidg. Fachausweis)
Zoologische/r Präparator/in
Abgeschlossene Volksschule