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23.06.2017
von Marlene Mettler

Ich wollte schon immer Pilot/in werden. Die Welt von oben sehen, fremde  Länder besuchen und jeden Abend an einem anderen Flughafen landen.

Leider hatte ich noch die ganzen neun Jahre obligatorische Schulzeit  vor mir und war weit davon entfernt, auch nur den Fuss in ein Cockpit  zu setzen. Also begnügte ich mich damit, vom Fliegen zu träumen...

Dürfen wir vorstellen?

Diese Blogbeiträge stammen aus der kreativen Feder unserer vier Schreibtalente. Viel Spass beim Lesen.

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Der Traum vom Fliegen...

Ich  wollte schon immer Pilot/in werden. Die Welt von oben sehen, fremde  Länder besuchen und jeden Abend an einem anderen Flughafen landen.

Leider hatte ich noch die ganzen neun Jahre obligatorische Schulzeit  vor mir und war weit davon entfernt, auch nur den Fuss in ein Cockpit  zu setzen. Also begnügte ich mich damit, vom Fliegen zu träumen.

Bis eines Tages das Unglaubliche geschah...

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Noah Romano

Es war ein heisser, sonniger Tag in den Sommerferien und mir war langweilig. Eigentlich wollte ich mit meinem besten Freund Olaf Fussball spielen gehen, doch es war viel zu heiss. Stattdessen spielten wir zuhause Monopoly und andere Brettspiele und amüsierten uns dabei prächtig. Olafs Vater Stefan, der Hauptberuflich Pilot war, hatte auch frei.

Während dem ich gerade die Schlossallee gekauft hatte und am Bezahlen war, bekam Stefan ein Anruf, Olaf fragte: «Papa, wer ruft denn jetzt schon wieder an?» «Das ist mein Chef,» antwortete Stefan etwas genervt, «er meint, ich soll in einer Stunde am Flughafen sein, ein anderer Pilot sei kurzfristig krank geworden und ich soll für den Flug nach Singapur einspringen! Was soll ich aber mit euch machen, ich kann euch doch nicht einfach Zuhause lassen?» Olaf wollte antworten, doch ich kam ihm zuvor. «Wir würden uns unheimlich freuen, wenn wir mitkommen könnten!»

Nach einer Stunde standen wir am Flughafen, wo uns ein Teil des Flughafens gezeigt wurde.  Danach ging es durch die Sicherheitskontrolle und ab ins Flugzeug, bevor uns die Sicherheitsvorrichtungen im Cockpit vertraut gemacht wurden. Nachher wurde uns das Personal vorgestellt, eine blonde Stewardess gefiel mir dabei besonders gut. Nachdem die Passagiere hineingelassen wurden, ging es auch schon los. Ich war mächtig aufgeregt, denn es war mein erster Flug. Dennoch war ich voll in meinem Element, denn was gibt es besseres als ein Flug in einem Cockpit eines Flugzeuges mit dem besten Freund an seiner Seite zu erleben.

Von weit hinten hörte ich plötzlich eine Stimme, es war Olafs Stimme. Doch wie konnte das sein, Olaf sass ja neben mir? Die Stimme sagte: «Und, wie sieht es aus, kaufst du jetzt die Schlossallee?» Ich erschrak mich kräftig und zuckte zusammen, bevor ich mich im Wohnzimmer von Olaf wiederfand. Vor mir auf dem Boden lag das angefangene Monopolyspiel. Ich konnte es nicht fassen, ich war während dem Monopolyspielen auf dem Boden vor Olaf eingeschlafen und hatte so einen schönen Traum. Wäre Olaf Hellseher geworden, dann hätte er mich bestimmt schlafen gelassen. Ich habe Olaf danach gehörig vermöbelt, auch wenn er nichts dafür konnte und er hat mir ein für alle Mal geschworen, mich nie mehr zu wecken, egal um wie viel Uhr oder an welchem Ort. 

 

Janine Nussbaumer

Ich stand schon seit einer Stunde vor meiner Grundschule und schaute in den Himmel. Gerade ertönte der schrille Klang der Schulglocke. Langsam zählte ich die Sekunden, wie lange es ging bis ich überrannt wurde. Ich war bei acht, als schon die ersten paar Schüler ungeduldig an mir vorbei strömten. Unvorsichtig rempelten mich die älteren Schüler an und versperrten mir mit ihrer Grösse den Blick in den Himmel. Klar, alle wollten schnellst möglich nach Hause, da vor zwei Minuten die Sommerferien begonnen hatten. Für mich eigentlich schon vor über einer Stunde, doch zu Hause war Niemand. Meine Mutter wollte mich abholen, aber ich ging mal davon aus, dass sie im Krankenhaus mal wieder aufgehalten wurde. Naja, ich hatte es sowieso nicht besonders eilig nach Hause zu kommen, da kann ich die nächsten sechs langweiligen Wochen verbringen.

Der grosse Schulplatz war schon fast wieder leer, als ein dunkelgrüner Volvo um die Ecke bog. Ein Quietschen, ein Fluchen,  eine laute Entschuldigung ertönten,  bevor meine Mutter vor mir anhielt. Verdutzt betrachtete ich denn verbeulten Briefkasten von Frau Vogelhaus. Meine Mutter folgte meinen Blick:»Ach, um das alte Schrottteil und die Frau Vogelhaus kümmere ich mich nachher. Ich lass dich eben nicht gerne warten, mein kleiner Schatz. Besonders Heute nicht. Ich habe eine kleine Überraschung!« Voller Freude packte sie meinen Schulranzen und packte ihn ins Auto. »Los, rein mit dir!«

Auf der Fahrt nach Hause wurde ich dann aufgeklärt. Ich sollte die Sommerferien in einem richtigen Cockpit verbringen und die Welt von oben sehen. Also zumindest eine Woche lang. Es war einfach perfekt. Bis ich erfuhr mit wem. Der spanische Freund meiner Tante Henna sollte mich begleiten. Klar, er ist Pilot, aber ich war nicht der allergrösste Fan von Carlos. Was schon eine völlige Untertreibung ist. Ich konnte ihn nicht ausstehen.
Langsam öffnete ich das Fenster des alten Autos und kühle Luft blies mir entgegen. Ich hoffte, so meinen leichten Anfall zu vertuschen, denn ich wusste, wie viel Mühe sich meine Mutter mit der Organisation dieser Reise gemacht hatte und wollte sie auf keinen Fall enttäuschen.

Eine Woche später stand ich mit meinem kleinen gelben Koffer am GateAway des Zürcher Flughafens. Carlos sollte mich hier abholen, doch unzuverlässig wie er ist, stand ich nun ganz alleine in einer Traube von Menschen. »¡Hola!«, ertönte eine tiefe Stimme von hinten. Carlos stand nun in seiner schnieken Uniform neben mir, und auch wenn ich ihn nicht leiden konnte, war ich froh dass er hier war und mich nicht allein liess. »Luna«, flüsterte Carlos, als er mich zur Begrüßung in seine gebräunten Arme schloss. Ich glaube, er konnte mich mehr leiden als ich ihn.

Aufgeregt sass ich auf dem kühlen Ledersitz im Cockpit. Die Flight Attendants erklärten gerade den Passagieren die Sicherheitsvorkehrungen. In wenigen Minuten würde es losgehen. Meine Hände waren glitschig vor Schweiss, bevor ich die glänzenden Knöpfe und Instrumente berührte, wischte ich sie an meiner grünen Cargo Hose ab. Nichts berühren, nichts anfassen, einfach nur dasitzen und nichts tun. Carlos Worte, bevor er das Cockpit verliess. Nun, seine Schuld wenn er seine Schlüssel vergass, dann war er eben nicht hier und konnte nicht sehen, wie ich langsam nicht meinen Fingerkuppen über die Instrumente fuhr. Ganz vorsichtig wollte ich denn grossen, grünen Knopf antippen, als sich die winzige Schiebetüre hinter mir öffnete. Ich riss meine Hand zurück und legte sich zurück in meinen Schoss. »Weisst du, was das für eine Maschine ist?« Leandro, Carlos' Copilot setzte sich gefasst neben mich. »Ja.« Airbus A330 stand aussen als Aufschrift geschrieben. In meinem Koffer hatte ich zwei kleine Flugzeugmodelle, welche identisch aussahen, wie der Blechkasten, der gerade anrollte. Mittlerweile war Carlos auch gekommen.

Immer schneller und schneller flitzte die Weite des Flughafens an mir vorbei. Die paar kleinen Bäume, welche sich noch halten konnten, verschwammen vor meinen Augen. Ich blickte auf die Startbahn, doch davon wurde mir ganz schwindelig. Also richtete ich meinen Blick wieder nach vorne und spürte, wie sich der Teer unter uns immer weiter entfernte. Meine Fingerspitzen fingen an zu kribbeln, kleine Schweißperlen bildeten sich an meinen Schläfen. Einen Moment lang vergass ich das Atmen. Die Abflughalle unter mir wurde immer kleiner und kleiner, bis sie allmählich aus meinen Blickfeld verschwand. Ich verrenkte noch den Kopf nach ihr, doch verfolgte dann gebannt die aneinander gereihten Blockhäuser ein paar Straßen weiter. Bald konnte ich gar nichts mehr von der Bodenlandschaft erkennen und genoss den Anblick der vorbei schwebenden Wolken neben mir. Ich hätte sie noch ewig anschauen können, doch ihr Bild verschwand in der Dämmerung. Die Abendsonne schien mir ins Gesicht, ich schloss meine Augen und das wohlig warme Abendlicht, welches mich anstrahlte ließ die feinen weißen Härchen an meinen Käseweißen Armen zu Berge stehen. Bald verschwand sie wieder und ein paar tausend Meter unter mir entfachte ein Lichtermeer. Wie hoch wir wohl waren? Vielleicht etwa elftausend Meter. Lange saß ich da und starrte auf die winzigen Lichter unter mir. Ich versuchte sie in Kategorien einzuteilen, in hell und dunkel, groß und klein, doch von dieser Entfernung sahen alle etwa gleich aus. Deshalb ließ ich es bald sein. Langsam schloss ich meine Augen und nickte mit einem wunderbaren Glücksgefühl im Bauch ein.

Sie grelle Sonne schien mir auf meine Augenlieder und riss mich aus meinen Träumen. Darüber wär ich ganz froh, denn seit ein paar Tagen, habe ich immer Dasselbe geträumt. Ein Mädchen im Meer, etwa in meinem Alter, umgeben von tausenden von Litern Salzwasser und tobenden Wellen. Hastig schlug sie mit ihren Armen um sich und trieb weit hinaus aufs Meer. Die knallgrünen Augen weit aufgerissen. Ich verlor sie aus meinem Blick, denn auf einmal war sie weg. Es ging so schnell wie beim Abflug Gestern. Immer weiter weg, bis man zu weit entfernt ist um dabei sein zu können. Um zu helfen, zuzusehen, mitzumachen. Diese Erkenntnis ließ mir einen eiskalten Schauder über den Rücken laufen.
Leandro bemerkte meine Aufregung und legte mir beruhigend seinen Handrücken auf meine nasse Stirn.

Ein paar Minuten später, rasten wir auch schon wieder auf den Boden zu. Die Landebahn kam immer näher und ich hatte schon das Gefühl, wir würden in den Boden krachen, doch das Flugzeug geleitete sanft über den Teer, als würde es noch immer schweben. Carlos kommunizierte per Mikrophon mit den Passagieren, und auf einmal fingen alle an zu klatschen. Es war ziemlich laut und lange. Keine Ahnung was das bedeutete , ich nahm mal an, es war wegen Carlos und weil ich das Gefühl hatte, es würde ihn freuen, klatschte ich auch einfach mal mit. Erst jetzt spürte ich, wie mir der Schweiß and den Handflächen klebte, und für eine Millisekunde musste ich an meinen Traum denken, und an die Entfernung vom Himmel aus, welche mir jetzt auf einmal völlig surreal vorkam.
Mein erster Flug nach Chicago. Überhaupt mein erster Flug.

Die Woche verging wie im Flug. Jetzt wusste ich auch, woher dieses Sprichwort kam, denn so eine Reise im Blechvogel verging wirklich unnormal schnell. Eine kurzen Moment musste ich an Frau Vogelhaus, ihren verbeulten Briefkasten aus Billigblech und an meine Mutter denken. Ich vermisste sie sehr, doch in dieser Woche kam ich meinem späteren Traum noch sehr viel näher und eine professionelle Pilotin verbringt viel Zeit in aller Welt. Darauf freute ich mich jetzt schon!

Lisa Einsiedler

Ich gewann bei einem Gewinnspiel  einer Schweizer Fluggesellschaft den ersten Preis. Ein Flug im Cockpit. Vom Zürcher Flughafen über Istanbul nach Tel Aviv und wieder zurück, durfte ich dem Piloten zuschauen, wie er übers Land fliegt, wie er übers Meer fliegt, wie er zeigt, dass die Erde kein Ende hat.

Im Cockpit leuchten überall Knöpfe auf mit den verschiedensten Bedeutungen. Die einen für die Sprechanlage des Piloten, die anderen für die Regelation der Geschwindigkeit. Der Pilot selber sitzt in seinem Sitz, neben ihm sein Kopilot und vor ihm das weite Land. Ich beneide ihn. Er hat schon so viel gesehen, so viel erlebt. Er hat die Weite der Welt gesehen und vielleicht sogar noch weiter als ich mir erträumen mag. Hoch oben in der Luft, mitten im Blau des Himmels. Der Pilot hatte mir einiges erzählt, wie er den langen Weg des Piloten bestritten hatte, wie er das Fliegen liebte, wie viel er schon von der Welt gesehen hatte und vor allem welch schönes Gefühl es ist von oben auf das Land zu schauen. Häuser  groß wie Ameisen, Menschen unerkennbar, Bergspitzen voller Schnee, grosse Meere und Land in allen Farben. Seine Stimme badete regelrecht in der süssen Sehnsucht des Himmels.  Ja, ich beneide ihn so sehr.

Ein Blick aus dem Cockpit raubt mir den Atem. Mein Herz bleibt für einen Moment stehen, doch nicht aus Angst sondern aus Nostalgie. Unglaublich. Der Ausblick ist unbeschreiblich schön. Endlose Ebenen an Land, das tiefe Blau des Meeres, die grossen bauschigen Wolken und der mit rosa Streifen gesprenkelte Himmel. Atemberaubend. Dieses Spektakel ist so wunderschön, dass man es sich nicht vorstellen vermag. Alle meine Erwartungen wurden übertroffen.

Eins steht fest. Egal wie lang der Weg wird, egal wie holprig der Weg wird, egal was auch passiert, ich werde meinen Traum erfüllen. Ich werde Pilot werden!

 

Jeffrey Limacher

An diesem Tag wusste ich noch gar nicht, wie toll er werden würde. Wie immer musste ich mich am Morgen aus den Bett quälen, da ich so müde war, dass ich gleich wieder hätte einschlafen können. Nach meinem zögernden Start machte ich mich bereit für die Schule.

Ca.10 Minuten später ging es in die Schule. Dort dachte ich wie jeden Tag nur an das Eine, nämlich ans Fliegen. Ich stelle mir vor, wie ich im Cockpit sitze und denn Flieger in die Luft bringe. Wie ich hoch oben über den Wolken fliege und die Erde aus der Ferne anschaue. Wie mein ganzes Adrenallin sich bündelt und mich zum Explodieren bringt. Doch bis zu diesem Moment musste ich noch lange warten und viel Lernen.

Wenn ich doch nur einmal Assistent vom Pilot sein könnte und schauen könnte wie es sich anfühlt im Cockpit zu sitzen, wäre ein Teil meines grossen Wunsches bereits in Erfüllung gegangen.

Es klingelte zur Pause und ich sprang auf, um der Erste zu sein der draussen war. Das gab mir ein Gefühl der Sicherheit und der Kontrolle, wie es ein Pilot benötigt. Nach der Pause hatte ich noch zwei Stunden Geografie. Ich finde Geografie cool, weil ich dort sehe wo ich überall hin will und die Welt auch einbisschen von oben sehe. Nach diesen Stunden ging ich nach Hause und freute mich schon aufs Essens. Am Nachmittag hatte ich frei und meine Mutter sagte sie hätte eine Überraschung für mich. Ich wusste bis zum Ziel nicht, wo sie mich hinführte. Als wir dort waren konnte ich nicht fassen was ich sah. Ein Pilot mit allem drum und dran, Flugzeug, Anzug und Aktenkoffer stand stolz auf dem Gehweg. Dann sagte meine Mutter zu mir, dass ich jetzt meine Erste "Flugstunde" haben würde. Ich dachte sie mache einen Scherz, doch dem war nicht so. Ich glaubte es nicht und war völlig perplex.

Der Pilot bat mich mit im zu kommen und zeigte mir sein Reich. Es gab so viele Knöpfe und Lichter, dass ich gar nicht mehr aus dem Staunen kam. Ich durfte mich sogar auf den Stuhl des Piloten setzen. Nach einer halben Stunde musste ich schon wieder gehen. Ich musste fast Heulen doch ich hab mir geschworen das ich meinen Traum weiter verfolge.
Am nächsten Tag erzählte ich meinen Klassenkameraden was ich erlebt hatte.
 
Auch wenn viele Hindernisse einem im Weg sind, gibt es immer einen Lösung, diese zu meistern. Es ist wichtig, an sich zu glauben, seine eigenen Wünsche zu verfolgen und zu verwirklichen. Und wenn einem alles einmal zu viel wird oder jemand keine Lust mehr hat, ist es wichtig, eine kurze Pause einzulegen um einen klaren Kopf zu bekommen, um dann wieder richtig los zu starten.

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