Makellose Reinigungstechnik an der Hygienefront – eine saubere Sache!

17.09.2024 von Rebecca Pozzoli Reportage

Steigende Komplexität der Abläufe, zunehmende Digitalisierung und wachsende Kundenanforderungen – um diesen gerecht zu werden braucht die Branche gut ausgebildete Fachkräfte. Daniel Thomet, Bereichsleiter Bildung von Allpura, dem Arbeitgeberverband Gebäudedienstleistungen zeigt, wie die Branche mit der neuen Ausbildung auf diese Herausforderungen reagiert und welche Chancen sich für Profis bieten.

Bodenreinigung mit Maschine

Steigende Komplexität der Abläufe, zunehmende Digitalisierung und wachsende Kundenanforderungen – um diesen gerecht zu werden braucht die Branche gut ausgebildete Fachkräfte. Daniel Thomet, Bereichsleiter Bildung von Allpura, dem Arbeitgeberverband Gebäudedienstleistungen zeigt, wie die Branche mit der neuen Ausbildung auf diese Herausforderungen reagiert und welche Chancen sich für Profis bieten.

Die COVID-19-Pandemie hat die Welt in ihren Grundfesten erschüttert und den Fokus auf Hygiene und Sauberkeit gelegt wie nie zuvor. Reinigungskräfte stehen plötzlich in den ersten Verteidigungslinien gegen die unsichtbaren Feinde. Täglich kämpfen sie gegen Viren und Bakterien, die unser Leben bedrohen. Ihre Waffen? Hochwirksame Desinfektionsmittel und modernste Technologien. «Die Prozesse sind in den vergangenen Jahrzehnten stetig komplexer geworden. Der Einsatz von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln und Methoden bedingt fundiertes Wissen über deren Anwendung. Von empfindlichem Holzparkett über robuste Industrieböden bis hin zu filigranen Glasfassaden – jede Oberfläche hat ihre eigenen Herausforderungen. Auch die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften zum Schutz vor chemischen Gefahren, Arbeitsunfällen und gesundheitlichen Risiken macht die Arbeit anspruchsvoller», erklärt Daniel Thomet, Bereichsleiter Bildung von Allpura. «Die Mehrheit der rund 75'000 Arbeitnehmenden in der Deutschschweiz hat keine formale Ausbildung. Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, brauchen wir jedoch gut ausgebildete Praktiker/innen Reinigungstechnik EBA und Fachleute Reinigungstechnik EFZ

Mit Selbständigkeit, Prozessorientierung und vernetztem Denken zum Erfolg

Lernende kommen seit August 2024 in den Genuss einer nigelnagelneuen, prozessorientierten Ausbildung. Denn während früher der Fokus primär auf die Ausbildung einzelner Reinigungstechniken gelegt wurde, werden ab sofort zusätzlich vermehrt die verschiedenen ganzheitlichen Abläufe ins Visier genommen. Wichtig ist nämlich nicht nur, das richtige Reinigungsmittel für eine bestimmte Umgebung benutzen zu können, die Reinigung muss auch effizient geplant, professionell durchgeführt, abgeschlossen und abgerechnet werden. Daneben gilt es, ungelernte Mitarbeitende bei ihrer Arbeit so zu begleiten, dass auch deren Leistung den hohen Qualitätsansprüchen der Kundschaft gerecht wird. Laut Thomet müssen die zukünftigen Berufsleute deshalb nicht mehr nur manuell geschickt, sondern auch möglichst selbständig, prozessorientiert und vernetzt denkend sein. Schliesslich führen sie nicht mehr einfach nur die Anweisungen der Vorgesetzten aus, sie übernehmen selbst die Verantwortung.

High-Tech trifft auf Sauberkeit

Besen und Wischmopp waren gestern – die Reinigung von heute ist High-Tech! An ganz unterschiedlichen Orten, von Büros oder privaten Immobilien, über Krankenhäuser und Schulen bis hin zu Fabriken und Hotels, Flughäfen, Schiffen oder Zügen, setzen Praktiker/innen und Fachleute modernste Technik ein, um effizient ans Ziel zu kommen. Sie lernen während ihrer Lehre in den überbetrieblichen Kursen wie man autonome Roboter programmiert. Künstliche Intelligenz ermöglicht es den Robotern dann, ihre Umgebung zu analysieren und ihre Reinigungswege zu optimieren. Aber auch die Anwendung von Liftsicherheitstechnik an modernen Hochhäusern mit Glasfassaden oder Staumauern und der Einsatz von Drohnen zur Kontrolle von Solaranlagen gehört neu zum Unterrichtsstoff. Das Bild der desillusionierten Putzfrau neben dem öffentlichen Klo, die zum Saubermachen Wasser, Eimer und Schwamm verwendet, habe laut Thomet mit den modernen Berufen der Reinigungstechnik rein gar nichts mehr zu tun: «Die Fachkräfte von heute sind wahre Technikspezialisten!»

Grenzenlos gemeinsam: Vielfalt verbindet

«Wenn man etwas über Menschen lernen möchte, ist Fachmann/-frau Reinigungstechnik EFZ ein geiler Beruf!» sagt Thomet provokativ: «In kaum einem anderen Beruf kommen so viele Nationalitäten, Kulturen und Hintergründe zusammen wie hier. Wer über einen eidgenössisch anerkannten Abschluss, Empathie, Teamgeist und Grundkenntnisse des Rechnungswesens verfügt, ist prädestiniert für eine Führungskarriere. Man kann nicht nur etwas über die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedenster Herkunft, sondern auch über sich selbst lernen. Die so gewonnenen Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert, auch fürs eigene Leben.»

Wie reinige ich meinen Haushalt richtig?

Praktiker/innen Reinigungstechnik EBA und Fachleute Reinigungstechnik EFZ sind wahre Profis. Wer nicht so genau weiss, wie er/sie die verschiedenen Oberflächen und Materialien schonend und effektiv behandeln kann, tut gut daran, sich vertrauensvoll an sie zu wenden, um von ihrem tiefen Verständnis für verschiedene Techniken, Materialien und Reinigungsmittel zu profitieren. Möglicherweise helfen aber auch schon einige unserer Tipps und Tricks für ein blitzblankes Ergebnis:

Wie reinige ich die Waschmaschine?

Das Waschmittelfach und die Gummidichtungen zwischen Tür und Maschine sind besonders anfällig für Bakterien und Schimmel. Reinige diese sorgfältig mit einem feuchten Lappen und Seife. Wenn du die Maschine einmal pro Monat ohne Wäsche auf mindestens 60 Grad laufen lässt, tötet das die Keime ab.

Wie reinige ich den Backofen?

Ablagerungen sorgen im Backofen für unangenehme Gerüche. Falls dein Backofen keine Selbstreinigungsfunktion hat, heizt du ihn auf ca. 120 Grad und stellst eine Schüssel mit Wasser und Zitronensaft hinein. Der Dampf hilft dabei, Schmutz und Fett mit speziellem Backofenreiniger oder einer Mischung aus Wasser und Zitronensaft danach leichter zu entfernen.

Wie reinige ich die Fenster?

Fenster reinigt man optimalerweise an einem bedeckten Tag, um Streifen zu vermeiden. Bewährt hat sich eine Mischung aus warmem Wasser (etwa zwei Liter) und einem Spritzer Geschirrspülmittel. Ein streifenfreies Ergebnis erzielt man auch mit Klarspüler für die Geschirrspülmaschine. Mach kreisförmige Bewegungen von oben nach unten und von innen nach aussen.

Wie reinige ich den Teppich?

In Teppichen sammeln sich Staub, Krümel und Essensreste. Wenn du richtig gründlich sein möchtest, klopfst du den Teppich draussen mit einem Teppichklopfer aus, bevor du ihn mit einem Staubsauger saugst. Bei hartnäckigen Flecken hilft Teppichreiniger oder Backpulver, die du aufträgst, etwas warmes Wasser darüber giesst und nach einigen Stunden abtupfst.

Wie reinige ich die Polstermöbel?

Bei kleinen Flecken reicht ein leicht angefeuchteter Lappen für Sofas und Polstermöbel. Bei grösseren Flecken kann Backpulver helfen. Ein Esslöffel davon in einen Liter Wasser gemischt, auf dem Fleck verteilt, trocknen gelassen und anschliessend abgesaugt, kann die hartnäckigsten Flecken beseitigen. Da dies nicht alle Stoffe vertragen, ist es sinnvoll, die Methode vorher an einer versteckten Stelle zu testen.

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