Wie Janik die ersten Wochen als Mediamatiker erlebt hat
21.09.2021 von Janik Lernende berichten
Janik gefällt die tägliche Arbeit sehr und es macht ihm viel Spass. Auch dann, wenn er unfreiwillig von zu Hause aus arbeiten muss.
Hallo, und willkommen zur 9. Ausgabe meines Blogs. Schön, bist du da. Inzwischen arbeite ich bereits mehr als einen Monat und habe bereits einiges erlebt. Davon möchte ich dir heute erzählen.
Mein einzigartiges Lehrmodell
Falls du die letzten Blogs nicht gelesen hast, möchte ich dir kurz das Modell meiner Lehre vorstellen. Die-ses ist nämlich einzigartig und nur in meinem Lehrbetrieb so. Während meinen vier Lehrjahren engagiere ich mich in verschiedenen Projekten, die maximal 6 Monate dauern. Durch diese Projekte, auf die ich mich übrigens jedes mal über einen Online-Marktplatz bewerben muss, dadurch aber auch frei entscheiden kann, welche Projekte mich interessieren, lerne ich alle Fachkompetenzen, die man als Mediamatiker in seiner Lehre lernt.
Das Modell erfordert sehr viel Eigeninitiative und Selbstbewusstsein und es schafft vor allem Freiheit für den Lehrling. Ich meine, was gibt es Schöneres für jemanden in der Ausbildung, wenn er selber entscheiden kann, welche Fachkompetenzen ihn interessierten, anstatt einen Bildungsplan vorgeschrieben bekommt und diesen durchlaufen muss. Und nach diesem Muster verläuft meine komplette Lehre im Betrieb. Während meiner Lehre habe ich einen Lernbegleiter, der mich unterstützt und mein direkter Vorgesetzter ist. Mit diesem und dem Projektanbieter gibt es in jedem Projekt ein Start-, Zwischen- und ein Schlussgespräch. So ist man gut begleitet durch die gesamte Lehre.
Das erstes Projekt
Als ich den letzten Blog geschrieben habe, war ich gerade am 1. Einführungstag meines ersten Projektes. Nun arbeite ich bereits mehr als einen Monat in diesem Projekt und es gefällt mir sehr gut. In diesem Projekt befassen wir uns sehr stark mit Videographie, Animationen und Illustrationen. Als erster Auftrag durf-ten wir ein eigenes Vorstellungsvideo machen und wurden dazu gleich in Workshops über die Theorie geschult. Also erfuhren wir, wie man richtig ein StoryBoard kreiert, wie man richtig filmt und anschliessend wie die ganze «PostProduction», also die ganze Nachbearbeitung funktioniert und konnten dies nachher direkt in einem eigenen Video ausprobieren und umsetzen.
Nun arbeiten wir an Aufträgen im Bereich Video, Animation und Illustration intern für unsere Firma, aber auch für externe Kunden. Jeden Morgen haben wir einen Videocall, bei dem wir Aufgaben zuteilen und schauen, dass jeder etwas zu tun hat. Mir gefällt diese Art von Arbeiten sehr, denn man kann selber definieren, wann man etwas macht und ebenfalls, wie man es macht. Oft arbeitet man zu zweit oder zu dritt an einem Auftrag und tauscht sich immer wieder gegenseitig aus. Oft gibt es auch Workshops, wo wir neue Dinge lernen und auch gerade praktisch umsetzen. So haben nach diesen Theorieblöcken alle den gleichen Wissensstand und können in den Aufträgen darauf aufbauen. «Learning by doing».
So wird meine Lehrzeit bis Mitte Februar aussehen, denn dieses Projekt dauert so lange. Jedoch habe ich noch einige Dinge vor mir, die ich ebenfalls in dieser Zeit zu tun habe. Zum Beispiel habe ich im November meinen ersten ÜK (Überbetrieblicher Kurs), wo ich dann während einer Woche nur in der Berufsschule und in diesem Kurs bin, aber ich muss mich im zweiten Teil des Projektes auch schon um ein Folgeprojekt kümmern. Das heisst herumschauen, auf was ich Lust hätte, eine Bewerbung kreieren, und dann schauen, dass ich ab Mitte Februar in einem anderen Projekt starten kann.
Den richtigen Beruf wählen, ist wichtig
Ja, ich bin gespannt was alles passiert in der nächsten Zeit. Ich hoffe, du bist auf Kurs mit deiner Berufswahl? Es ist wirklich wichtig, dass du das machst, was du möchtest. Wenn du einen Beruf jemandem zu lieb wählst oder einfach die erste Stelle annimmst, die du findest oder angeboten bekommst, kann es einfach sein, dass es dir nicht gleich Freude macht wie sonst. Ich habe gemerkt, dass Mediamatiker mein Beruf ist, der exakt meinen Interessen und Talenten entspricht und ich mich damit meiner ganzen Kreativität ausleben kann. Es macht mir unendlich viel Freude nun in der Arbeitswelt zu sein und nicht mehr jeden Tag in der Schule zu verbringen. Jeden Morgen freue ich mich darauf, in den Zug zu steigen und nach Zürich zu fahren, dort zu arbeiten und am Abend wieder heimzufahren.
Unfreiwillig im Homeoffice
So lief alles top, bis Corona mich und meine Familie einholte… In der Schule von meinem jüngeren Bruder gab es viele Fälle, und deshalb war die ganze Klasse in Quarantäne. Als dann bei einem Massentest herauskam, dass auch mein Bruder vom Virus betroffen war, fielen wir aus allen Wolken, denn er hatte keine Symptome und wir hatten nie damit gerechnet. Wir waren seit dem also in Quarantäne und schickten uns in diese neue Situation. Ungefähr nach der ersten Hälfte erwischte es mich dann auch noch, nur heftiger. Ich lag zwei Tage im Bett, erholte mich jedoch auch wieder gut und bin wieder auf den Beinen. Und so verbrachte ich mit meiner Familie die letzten zwei Wochen in Quarantäne. Es war auch eine spannende Erfahrung, mal alles von Zuhause aus zu machen, und es lief nicht mal so schlecht. Also, falls im Winter wieder eine Home-Office Pflicht aufgestellt werden würde, könnte ich mich damit anfreunden, obwohl ich es natürlich liebe, jeden Tag von Frauenfeld nach Zürich zu pendeln, um dort in den grossen Gebäuden zu arbeiten.
Ich bin ja mal gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird…
Bis zum nächsten Mal - Janik