Obstfachmann/-frau EFZ
planen, anpflanzen, pflegen, bewässern, düngen, schneiden, ernten
Was macht ein/e Obstfachmann/-frau EFZ?
Obstfachmänner und Obstfachfrauen bewirtschaften grosse Obstgärten. Sie produzieren vor allem Äpfel und Birnen und je nach Region zusätzlich Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsiche, Aprikosen, Himbeeren, Brombeeren und weitere Beerenarten.
Gilt es, eine Obst- oder Beerenanlage zu erstellen, planen die Obstfachleute die Anlage. Sie klären Aspekte wie Standort, Sorte, Produktionstechnik, Pflegeaufwand, Marktbedürfnisse und Qualität ab. Danach führen sie die Anpflanzung aus. In ihren Anlagen bearbeiten sie den Boden, bewässern, schneiden die Gehölze fachgerecht und zum richtigen Zeitpunkt, schützen sie mit geeigneten Mitteln vor Krankheit und Schädlingen.
Die Ernte planen und organisieren die Obstfachleute im Voraus, um die Früchte mit bester Qualität zu gewinnen, sie geeignet zu verpacken und in den Verkauf zu geben. Bienenhaltung, eine Baumschule, Lagerung, Verarbeitung und die Vermarktung der Ernte können zusätzlich zum Obstbaubetrieb gehören. Obstfachleute können sich auch auf Bio-Obstbau spezialisieren. Sie bewirtschaften die Anlagen im Einklang mit der Natur und setzen bei der Pflege möglichst biologische Verfahren ein.
Was und wozu?
- Damit wir Obst geniessen können, das sozusagen frisch vom Baum oder Strauch kommt und nicht durch die halbe Welt transportiert wurde, pflegt die Obstfachfrau die Kulturen.
- Damit allfällige Schädlinge sofort entdeckt werden, kontrolliert der Obstfachmann die Kulturen regelmässig.
- Damit die Qualität der Früchte und der Ertrag optimal sind, schneidet die Obstfachfrau die Gehölze fachgerecht und entfernt im Sommer überzählige Früchte.
- Damit die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten geschützt sind, verhindert der Obstfachmann einen Befall mit Pflanzenschutzmitteln oder biologischen Verfahren.
- Damit die Früchte vor Unwetter möglichst geschützt sind, montiert die Obstfachfrau Hagelnetze oder baut Regendächer.
- Damit die Maschinen und Geräte zur Pflege stets rechtzeitig einsatzbereit sind, wartet sie der Obstfachmann regelmässig.
Facts
- Zutritt
- Abgeschlossene Volksschule. Empfohlen wird, noch vor Beginn der Berufsbildung die Traktorenprüfung (Kategorie G) abzulegen (Mindestalter: 14 Jahre).
- Ausbildung
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3 Jahre berufliche Grundbildung (auch mit Schwerpunkt Biolandbau möglich).
Mit landwirtschaftlicher Vorbildung (EBA oder EFZ) oder oder anderer Grundbildung resp. Maturität kann sich die Ausbildung auf 1–2 Jahre verkürzen. Die praktische Bildung findet in mindestens zwei Obstbaubetrieben statt.
Agrarpraktiker/in EBA, Fachrichtung Spezialkulturen: 2-jährige Grundbildung mit Attest. Eine Einzelbeschreibung ist auf www.gateway.one/berufskunde zu finden. - Sonnenseite
- Obstfachleute arbeiten entsprechend dem Jahresrhythmus und mit der Natur. Bewirtschaften sie den eigenen Betrieb, können sie sich die Arbeit selbständig organisieren. Ihre Früchte und Beeren werden von den Konsumenten geschätzt.
- Schattenseite
- Während der Ernte-Saison ist der Arbeitstag hektisch und lang. Unwetter können die Ernte stark beschädigen.
- Gut zu wissen
- Nicht nur während der Erntezeit ist bei diesem Beruf viel zu tun, auch in den restlichen Jahreszeiten sind die Berufsleute gefordert. Während in der Erntezeit körperlich hart gearbeitet wird, ist der Winter eher für Planungs- und Organisationsarbeiten vorgesehen.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Obstfachmann/-frau EFZ
Weiterbildungsangebote des Strickhofs, von Fachhochschulen sowie von kantonalen Fachstellen und Landwirtschaftsschulen.
Bachelor / Master / PhD in Agrarwissenschaften
Agro-Techniker/in HF, Agro-Kaufmann/-frau HF (eidgenössisches Diplom)
Obstbaumeister/in HFP, Meisterlandwirt/in HFP (eidgenössisches Diplom)
Betriebsleiter/in Obstbau BP, Detailhandelsspezialist/in BP (eidgenössischer Fachausweis)
Verkürzte, 1-jährige Grundbildung in einem weiteren landwirtschaftlichen Beruf
Obstfachmann/-frau EFZ
Agrarpraktiker/in EBA – Spezialkulturen oder abgeschlossene Volksschule