Gewebegestalter/in EFZ
beraten, besprechen, entwerfen, rechnen, einrichten, weben, knüpfen
Berufsfeld
Textilien, Gestaltung und Kunst
Bildungstyp
EFZ-Berufe (Lehre)
Lohn
CHF 450
Experten
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Was macht ein/e Gewebegestalter/in EFZ?
Weben ist ein Handwerk mit Tradition. Gewebegestalterinnen und Gewebegestalter entwerfen und fertigen Bekleidungen (Mantel- und Kleiderstoffe, Schals, Gürtel), Heimtextilien (Möbelstoffe, Tischwäsche, Vorhänge, Teppiche), aber auch speziellere Dinge, wie Kunstobjekte, Tapisserie oder Trachten.
Auf Handwebstühlen weben sie den Stoff dazu und verarbeiten diesen weiter. Sie fertigen Produkte nach eigenen Ideen oder nach Kundenwunsch. Dann besprechen sie mit der Kundschaft deren Vorstellungen, beraten, bringen Ideen ein und erstellen Gestaltungsentwürfe. Sie verarbeiten verschiedene Materialien, wie Baumwolle, Leinen, Hanf, Ramie, Wolle, Seide, Kunstfasern. Um den Stoff herzustellen, erarbeiten sie die Webvorschriften, berechnen den Materialbedarf, richten den Handwebstuhl ein und weben den Stoff. Danach veredeln und verarbeiten sie ihn zum gewünschten Produkt.
Heute setzen Gewebegestalterinnen und Gewebegestalter auch computergesteuerte Webstühle ein. Sie sind sowohl gestalterisch als auch handwerklich herausgefordert. Sie fertigen erlesene Produkte.
Was und wozu?
- Damit die Gewebegestalterin dem Kunden einen Vorschlag unterbreiten kann, bespricht sie mit ihm Produkt, Verwendungszweck und Vorstellungen, bis sie sich ein klares Bild machen kann, dann schätzt sie den Material- und Arbeitsaufwand ab.
- Damit sich die Kundin das vorgeschlagene Produkt leichter vorstellen kann, erstellt der Gewebegestalter eine Skizze oder eine Webprobe.
- Damit die Gewebegestalterin den Webstuhl für das Produkt einrichten kann, berechnet sie die Anzahl der benötigten Längs- und Querfäden (Kett- und Schussfäden) und schneidet sie zu.
- Damit der gewobene Stoff schön regelmässig wirkt, webt der Gewebegestalter mit gleichbleibendem Arbeitsrhythmus.
- Damit die Gewebegestalterin das gewünschte Muster erreichen kann, steuert sie beim Weben über Trittpedale die Kettfäden.
- Damit der Kunde das gewünschte Produkt erhält, verarbeitet und vernäht der Gewebegestalter den handgewebten Stoff.
- Damit die Gewebegestalterin immer wieder neue Ideen hat, verfolgt sie Modeströmungen und lässt sich von anderen schönen Dingen inspirieren.
Facts
Das musst du vorher wissen.
Sonnenseite
Der Beruf bietet eine schöne Kombination von künstlerischem und handwerklichem Schaffen. Die Berufsleute können ihre Kreativität einbringen und sehen die Produkte vor sich entstehen.
Schattenseite
Das Arbeiten am Webstuhl erfordert Geduld und Ausdauer, muss doch während Tagen gewoben werden. Nicht immer sind die Vorstellungen des Kunden auch die persönlichen. Dann gilt es, Kompromisse einzugehen, das Eigene zurückzustellen.
Zutritt & Ausbildung
Abgeschlossene Volksschule. Für die Lehre: Gute Leistungen im Zeichnen und Rechnen sind von Vorteil. Für die schulische Ausbildung: Gute Italienischkenntnisse, bestandene Aufnahmeprüfung.
3 Jahre berufliche Grundbildung in einer Handweberei oder 4 Jahre schulische Ausbildung in Lugano (der Unterricht wird in italienischer Sprache geführt).
Skills
TOP 10 Anforderungen
Skills
Schulische Anforderungen
Dieses Anforderungsprofil zeigt an, welche Schulleistung angehende Lernende in der obligatorischen Schule mindestens erreichen sollten, um künftig in der Berufslehre und bei der Ausübung des Berufs erfolgreich sein zu können.
Was bedeutet das für mich?
Facts
Gut zu wissen & Karrierewege
Das Stellenangebot in Handwebereien ist eher klein, doch finden sich für Gewebegestalter und -gestalterinnen auch in arbeitstherapeutischen und pädagogischen Bereichen Arbeitsmöglichkeiten. Zum Teil ist allerdings eine Zusatzausbildung notwendig. Kreative und engagierte Berufsleute können ein eigenes Atelier aufbauen.
Weiterbildungskurse von der Interessengemeinschaft Weben IGW/UTA, von Schulen für Gestaltung sowie von Fachverbänden. Tätigkeit in einem Webatelier als Musterweber/ in oder Musterentwerfer/in in der Industrie, als Kursleiter/in oder Fachlehrer/in oder Aufbau eines eigenen Ateliers. Zusatzausbildung als Aktivierungsfachmann/-frau HF (eidg. Diplom) oder Studium als Ergotherapeut/in FH (BA/MA).
- Konservierer/in-Restaurator/in FH – Textil, Vermittler/in von Kunst und Design FH (Bachelor)
- Textil- und Verfahrenstechniker/in HF, Textil- und Bekleidungstechniker/in HF, Produktdesigner/in HF – Textildesign (eidg. Diplom)
- Fashiondesigner/in HFP, Gestaltungsexperte/-in im Handwerk HFP (eidg. Diplom)
- Technologiespezialist/in Textil BP (eidg. Fachausweis)
- Gewebegestalter/in EFZ
- Abgeschlossene Volksschule