BSc in Waldwissenschaften

Forstingenieur/in FH

planen, überwachen, erforschen, vermitteln, schulen, untersuchen, beobachten

Forstingenieur/in FH
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Was macht ein/e Forstingenieur/in FH?

Wälder erfüllen viele Funktionen: Sie sind wichtige Lebensräume für Pflanzen, Pilze und Tiere. Sie schützen vor Naturgefahren wie Lawinen, Murgängen und Steinschlag. Ausserdem speichern sie CO2, bieten Erholungsraum und liefern wertvolle Produkte, insbesondere Holz als nachwachsenden Baustoff und Energieträger.

Um den Fortbestand der Wälder zu sichern und gleichzeitig den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden, ist eine gut geplante und ressourcenschonende Bewirtschaftung erforderlich. Forstingenieure und Forstingenieurinnen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie leiten und verwalten Forstbetriebe oder arbeiten in kantonalen Forstdiensten, Naturschutzbehörden oder spezialisierten Umwelt- und Ingenieurbüros.

Die Ingenieure und Ingenieurinnen agieren an der Schnittstelle zwischen Wald- und Holzwirtschaft sowie Verbänden und setzen sich dafür ein, dass die Nutzung des Waldes im Einklang mit den ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen erfolgt. Ihr Ziel ist es, das Ökosystem Wald sowohl national als auch international naturverträglich zu bewahren. Darüber hinaus sind sie oft in der Bildung und Beratung tätig, wo sie ihr Wissen über Wald und Umwelt weitergeben. Dabei tragen sie dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der Wälder zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen zu fördern.

Vertiefungen

Forstingenieure und Forstingenieurinnen mit Vertiefung Waldökosystem und Multifunktionalität analysieren die Funktionen von Waldökosystemen und entwickeln nachhaltige Strategien für das Waldmanagement. Sie identifizieren die Herausforderungen durch den Klimawandel und erarbeiten Massnahmen zur Förderung der Resilienz des Ökosystems. Darüber hinaus planen sie die Bewirtschaftung von Waldgebieten mit dem Ziel, die Multifunktionalität zu gewährleisten. Sie arbeiten eng mit Waldeigentümerinnen, Forschern und anderen Interessengruppen zusammen, um die Biodiversität zu fördern und ökologische und sozioökonomische Ziele in Einklang zu bringen.
Forstingenieure und Forstingenieurinnen mit Vertiefung Gebirgswald und Naturgefahren sind auf Waldökosysteme in bergigen Regionen spezialisiert und entwickeln Strategien zur Bewirtschaftung und zum Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen und Erdrutschen. Sie arbeiten eng mit Experten zusammen, um Risikobewertungen durchzuführen und Massnahmen zur Minimierung von Schäden zu entwickeln. Sie überwachen die Gesundheit des Gebirgswaldes, fördern die Biodiversität und stellen sicher, dass die natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden.
Forstingenieure und Forstingenieurinnen mit Vertiefung Wald- und Holzwirtschaft konzentrieren sich auf die nachhaltige Nutzung von Wäldern und die Bereitstellung von Holz für Bau, Energie und chemische Verarbeitung. Sie untersuchen die internationale Wald- und Holzwirtschaft, bewerten Waldleistungen und planen die effiziente Bewirtschaftung von Wäldern. Dazu organisieren sie als Experten forstliche Unternehmen und Verwaltungen, gestalten effiziente Logistikprozesse entlang der Wertschöpfungskette und kennen die Strukturen und Bedürfnisse der holzverarbeitenden Industrien.

Was und wozu?

  • Damit der Forstingenieur die Leistungen von Schutzwäldern genauer einschätzen kann, verwendet er nebst traditionellen Messmethoden auch neuste technische Instrumente, Modelle und Geoinformationssysteme.
  • Damit das Waldökosystem widerstandsfähig gegenüber Störungen ist und die Artenvielfalt im Wald gedeihen kann, schafft die Forstingenieurin natürliche Lebensräume und fördert die Regeneration des Waldes.
  • Damit Spaziergänger und Spaziergängerinnen im Wald sicher unterwegs sind, überwacht der Forstingenieur die Waldgesundheit, führt regelmässige Sicherheitskontrollen durch und markiert Wege und Gefahrenstellen.
  • Damit die Holzgewinnung effizient abläuft, entwickelt die Forstingenieurin Logistikkonzepte, koordiniert den Transport von Holzmaterialien und optimiert die Lagerung und Verarbeitung von Holzprodukten.

Facts

Zutritt
Gymnasiale Maturität, Berufsmaturität, Fachmaturität oder gleichwertiger Abschluss sowie eine abgeschlossene Berufslehre in einem verwandten Beruf oder ein begleitendes Vorstudienpraktikum im Bereich Wald & Umwelt oder mind. ein Jahr Berufserfahrung im Bereich Wald & Umwelt. In Einzelfällen ist eine Aufnahme "sur dossier" möglich.
Ausbildung
3 Jahre Vollzeitstudium. Es ist momentan nur an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) der Berner Fachhochschule (BFH) möglich, Waldwissenschaften zu studieren.
Sonnenseite
Die Fachleute verbringen viel Zeit im Freien und sind in engem Kontakt mit der Natur. Wer gerne draussen ist und den Wald als lebendiges Ökosystem erfahren und erforschen mag, findet in diesem Beruf viele Möglichkeiten, um einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Nutzung und damit auch zum Umweltschutz zu leisten.
Schattenseite
Manchmal ist es ein ziemlicher Spagat, zwischen den Bedürfnissen der Natur und den Interessen der Wirtschaft und der Gesellschaft abzuwägen und einen gangbaren Weg zu finden.
Gut zu wissen
Das Studium an der BFH-HAFL wird zweisprachig, durchgehend parallel in Deutsch und Französisch geführt. Der Studienort ist Zollikofen. Für klassische Aufgaben wie Kreisförster/in, Naturschutz- oder Naturgefahren-Spezialist/in kommen je nach Anforderungsprofil der Stellen entweder Absolventen/-innen der FH oder der ETH (MSc Wald- und Landschaftsmanagement) in Frage.

TOP 10 Anforderungen

sehr wichtig
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unverzichtbar
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wichtig
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Karrierewege als Forstingenieur/in FH

Weiterbildungsangebote von Fachhochschulen, Universitäten und der ETH, in Bereichen wie Umweltbildung, Erdwissenschaften, Holzbau oder Entwicklungszusammen­arbeit.

CAS Angewandte Erdwissenschaften, CAS Nachhaltige Entwicklung, CAS Naturgefahren-Risikomanagement (Nachdiplomstudium)

Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften (Vertiefung in Wald- und Landschafts­management)

Master of Science (FH) in Life Sciences – Angewandte Agrar- und Forstwissenschaften an der HAFL

Forstingenieur/in FH

Gymnasiale Maturität, berufliche Grundbildung mit BM oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)

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