Landwirt/in EFZ
melken, füttern, pflügen, ernten, mähen, bewirtschaften
Berufsfeld
Natur
Bildungstyp
EFZ-Berufe (Lehre)
Lohn
ab CHF 1175
Lehrstelle finden
Kurzinfo
Was macht ein/e Landwirt/in EFZ?
Aus der Landwirtschaft erhalten wir vielfältige, unentbehrliche Naturgaben wie Getreide, Kartoffeln, Raps, Milch, Fleisch, Obst, Gemüse, Mais, Beeren, Honig, Nüsse und unzählige Lebensmittel, die daraus verarbeitet werden.
Landwirte und Landwirtinnen leiten einen Bauernhof oder einen Betriebszweig in einem grösseren Agrar-Unternehmen. Sie bewirtschaften landwirtschaftliche Nutzflächen oder kümmern sich um Geflügel, Rinder und Schweine, auf der Hochweide auch um Schafe und Ziegen. Ihnen ist wichtig, die Erzeugnisse nachhaltig und marktgerecht zu produzieren, den Boden gesund zu erhalten und die Biodiversität zu beachten. Sie arbeiten viel an der frischen Luft und setzen dabei moderne Maschinen ein wie Traktoren, Mäher, Dresch- und Erntemaschinen. Wenn sie Nutztiere halten, sorgen sie für saubere Ställe, füttern und pflegen die Tiere und verwenden weitere Hilfsmittel wie Fütterungs- und Melkmaschinen. Die Arbeitstage sind oft lang, und auch am Wochenende müssen die Tiere versorgt werden.
Landwirte und Landwirtinnen unterhalten und reparieren die landwirtschaftlichen Maschinen, Fahrzeuge und Kleingeräte grösstenteils selber. Zudem planen sie den Arbeitstag und Einsatz der Mitarbeitenden und legen grossen Wert auf die Arbeitssicherheit.
- Ackerbau Fokus auf die Bodennutzung für die Bepflanzung und Ernte von Getreide u.v.m.
Landwirte und Landwirtinnen der Fachrichtung Ackerbau bauen vor allem Getreide für die menschliche Ernährung an sowie Futtergetreide für die Tiere. Sie kultivieren und ernten Weizen, Dinkel und Roggen, Hirse, Gerste, Mais und Hafer. Ebenso bedeutend ist der Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps, wobei die Nebenprodukte weiteres Tierfutter liefern. Jede Saat hat ihre Saison und Anbaumethode. Die Böden müssen beurteilt, vorbereitet, gelockert und gedüngt werden. Die Landwirte und Landwirtinnen setzen verschiedene Maschinen ein, z.B. für die Schädlings- und Unkrautbekämpfung, die Ernte oder für die Reinigung der Rüben und Kartoffeln. Je nachdem bauen sie weitere Acker- und Nischenkulturen an wie Soja, Bohnen, Erbsen, Quinoa, Linsen oder Hirse. Mit ihrem fundierten Wissen, ihrer Nähe zur Natur und ihrer Beobachtungsgabe holen sie jede Saison das Beste aus dem Boden heraus. Sie beachten bei ihrer Arbeit stets auch die Risiken der Klimaveränderungen. - Alp- und Bergwirtschaft Fokus auf die Haltung und Zucht von Vieh, Schafen und Ziegen in Berggebieten
Landwirte und Landwirtinnen der Fachrichtung Alp- und Bergwirtschaft halten und züchten Vieh-, Schaf- oder Ziegenherden saisonal auf der Alp und im Tal. Die Berg- und Alpwirtschaft erfordert ein tiefes Verständnis der vielfältigen Gegebenheiten des Geländes, von steilen Hängen bis zu den Alpweiden und Bergwiesen, stets in Einbezug des Wetters. Im Frühling beginnen die Landwirte und Landwirtinnen mit den Vorbereitungen, überprüfen die Weiden, erstellen Zäune und treiben ihre Tiere auf die Alp. Während des Sommers leben diese hoch oben, wo sie frisches Gras und Kräuter fressen, gepflegt und gemolken werden. Diese lokale Ernährung führt zu hochwertigen Milchprodukten wie Butter, Rahm, Joghurt oder Käse, welche die Landwirte und Landwirtinnen nach strengen Richtlinien selbst herstellen. Im Herbst lassen sie den Alpbetrieb sauber zurück und kehren mit ihren Herden ins Tal zurück. Durch ihre nachhaltigen Praktiken leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, zum Naturschutz und zum Erhalt der Kulturlandschaft. - Biologischer Pflanzenbau Fokus auf die ökologische Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen
Landwirte und Landwirtinnen der Fachrichtung biologischer Pflanzenbau übernehmen grundsätzlich die gleichen Aufgaben wie ihre Berufskollegen für den Ackerbau. Jedoch halten sie sich bei der Produktion an die strengen Richtlinien der biologischen Produktion. Sie beachten die Naturkreisläufe und bewirtschaften Land und Pflanzen mit natürlichen Hilfsmitteln. Sie beurteilen die Fruchtbarkeit des Bodens an jedem Standort von neuem und steigern so das Wachstum der Pflanzen im Rahmen des ökologischen Landbaus. Dazu wählen sie robuste Ackerkulturen, stimmen sie mit dem Standort ab und gestalten eine vielseitige Fruchtfolge, sei dies für den Anbau von Getreide, Zuckerrüben, Mais, Kartoffeln oder Raps. Sie berücksichtigen bei ihrer Arbeit Fauna und Flora nach ökologischen Gesichtspunkten, nutzen möglichst organischen Dünger und passen auch die Krankheits- und Schädlingsbekämpfung entsprechend an. Zudem achten sie auf vorbeugende Massnahmen, um die Widerstandskraft der Pflanzen zu stärken. - Rindviehhaltung Fokus auf die Haltung, Aufzucht, Fütterung und Pflege von Rindvieh
Landwirte und Landwirtinnen der Fachrichtung Viehhaltung kümmern sich um die art- und wesensgerechte Aufzucht und Haltung von Kühen und Kälbern und sind für die Produktion von Milch oder Fleisch verantwortlich. Sie fördern die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit ihrer Tiere, füttern und tränken sie zu vorgegebenen Zeiten und sorgen für die bedürfnisgerechte Einstallung und Stallhygiene. Sie pflegen das Vieh, beobachten seinen Gesundheitszustand, dokumentieren die Milchmengen und Tageszunahmen und regulieren allfällige Abweichungen durch vorbeugende Massnahmen. Typische Krankheiten erkennen sie sofort und ziehen ggf. tierärztlichen Rat hinzu. Für die Fleischgewinnung bereiten sie die Tiere für die Schlachtung vor. Je nach Grösse des Bauernbetriebs nutzen sie für die Fütterung und Milchgewinnung automatische Anlagen, nehmen Wartungs- oder nötigenfalls Reparaturarbeiten vor. Während des gesamten Melkvorgangs halten sie sich an die Hygienevorschriften. - Geflügelhaltung Fokus auf die Haltung, Aufzucht, Fütterung und Pflege von Geflügel
Landwirte Landwirtinnen der Fachrichtung Geflügelhaltung kümmern sich um die artgerechte Aufzucht und Haltung von Geflügel und sind für die Produktion von Eiern und Fleisch verantwortlich. Sie arbeiten in Brütereien, Aufzucht-, Lege- sowie Mastbetrieben, füttern und tränken die Tiere täglich und sammeln die Eier ein. Sie pflegen das Geflügel, achten auf dessen Gesundheit und kümmern sich um die Stallhygiene. Für die Aufzucht suchen sie dazu geeignete Eier aus, führen die Etappen des Brutprozesses durch und sortieren die geschlüpften Küken aus. Die Fütterung, Beleuchtung und das Stallklima werden meist durch automatische Anlagen gesteuert. Diese technischen Einrichtungen bedienen und regulieren die Landwirte so, dass möglichst wenig Emissionen entstehen und Ressourcen geschont werden. Wartungs- und kleinere Reparaturarbeiten übernehmen sie in der Regel selbst. Das Geflügel für die Fleischgewinnung bereiten sie für den Transport vor. Die Eier kontrollieren, sortieren und verpacken sie so, dass sie haltbar und unbeschädigt bleiben. - Schweinhaltung Fokus auf die Haltung, Aufzucht, Fütterung und Pflege von Schweinen
Landwirte und Landwirtinnen der Fachrichtung Schweinhaltung kümmern sich um die art- und wesensgerechte Aufzucht und Haltung von Schweinen und sind somit für die Qualität des Fleisches verantwortlich. Sie konzentrieren sich bei ihrer Arbeit auf die Produktionsform, die sich anhand von Umweltfaktoren und der Marktsituation am meisten eignet (Bio oder IP-Suisse). Dabei geht es mehrheitlich um die Zucht, die Mast oder die Ferkelproduktion. Die Landwirte und Landwirtinnen füttern und tränken die Schweine regelässig und passen das Futtermittel nach Eignung, art- und bedarfsgerecht an. Sie pflegen die Tiere, achten auf ihre Gesundheit, misten und desinfizieren die Ställe. Diese teilen sie den Schweinen zu, drinnen, im Auslauf oder auf der Weide. Bei der Zucht kümmern sie sich um den gesamten Ablauf, von der Wahl der Rasse über die Paarung bis zur Geburt und dem Heranwachsen der Ferkel. Für die Auslieferung sortieren sie die Schweine aus, bereiten sie vor und verladen sie korrekt.
Verband
Partner
Von wo aus suchst du?
Die Angebote für diesen Beruf sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Wähle deinen Kanton für bessere Informationen aus.
Was und wozu?
- Damit der Boden nicht ausgelaugt wird und sich regenerieren kann, bepflanzt ihn der Landwirt abwechselnd mit Pflanzen, die der Erde unterschiedliche Stoffe entziehen.
- Damit die Tiere eine artgerechte Haltung erfahren, steht die Landwirtin früh am Morgen auf, macht die Ställe sauber, füttert und pflegt sie und sorgt für ihren Auslauf.
- Damit die Felder bestellt und die Tiere versorgt sind, plant und organisiert der Landwirt die Arbeiten und den Tagesablauf und weist den Mitarbeitenden ihre Aufgaben zu.
- Damit die Kühe noch vor dem ersten Schnee rechtzeitig von der Alp herunterkommen, berücksichtigt die Landwirtin den Futtervorrat und richtet sich nach den Wetterprognosen.
Ausbildungsorte
Hier kannst du dich bewerben:
Facts
Deine Zukunft, unser Anliegen: Das musst du vorher wissen.
Abgeschlossene Volksschule.
3 Jahre berufliche Grundbildung. Praktische Ausbildung in anerkannten Landwirtschaftsbetrieben. Der Lehrbetrieb kann gewechselt werden. Mit landwirtschaftlicher Vorbildung (EBA oder EFZ) oder anderer Grundbildung resp. Maturität kann sich die Ausbildung auf 1–2 Jahre verkürzen.
Die Berufsausbildung wurde total revidiert. Ab Schuljahr 2026/27 erfolgt die Ausbildung nach der neuen Bildungsverordnung mit 6 Fachrichtungen.
Agrarpraktiker/in EBA, Fachrichtung Landwirtschaft: 2-jährige Grundbildung mit Attest. Eine Einzelbeschreibung ist auf www.gateway.one/berufskunde zu finden.
Landwirte und Landwirtinnen richten ihre Arbeit nach dem Jahresrhythmus und sind in natürlicher Weise mit Pflanzen und Tieren verbunden. Sie arbeiten viel im Freien. Bewirtschaften sie den eigenen Betrieb, sind sie unabhängig bei dessen Organisation.
Es gibt keine 5-Tage-Woche. Die Tiere sind täglich zu versorgen, die Acker müssen bewirtschaftet werden und je nach Saison kann der Arbeitstag recht lang sein. Auch mit Ferien sieht es nicht viel anders aus.
Viele landwirtschaftliche Betriebe funktionieren heute nur durch Kooperationen. Die Berufsleute vernetzen sich mit anderen Betrieben und teilen Maschinen und Geräte, um gewinnbringend Arbeiten zu können. Mit modernsten Arbeitsmethoden tragen sie zum Erfolg des Betriebes bei.
- 1. Lehrjahr: CHF 1175 - 1400
- 2. Lehrjahr: CHF 1325 - 1575
- 3. Lehrjahr: CHF 1175 - 1705
Je nach Kanton bzw. Region kann es Unterschiede geben.
- Agronom/in FH, Energie- und Umwelttechnikingenieur/in FH (Bachelor)
- Agro-Techniker/in HF, Agro-Kaufmann/-frau HF (eidgenössisches Diplom)
- Meisterlandwirt/in HFP (eidg. Diplom)
- Betriebsleiter/in Landwirtschaft BP, Fachmann/-frau in biologisch-dynamischer Landwirtschaft BP (eidg. Fachausweis)
- Verkürzte, 1-jährige Grundbildung in einem weiteren landwirtschaftlichen Beruf
- Landwirt/in EFZ
- Agrarpraktiker/in EBA – Landwirtschaft oder abgeschlossene Volksschule
Skills
TOP 10 Anforderungen
Skills
Schulische Anforderungen
Dieses Anforderungsprofil zeigt an, welche Schulleistung angehende Lernende in der obligatorischen Schule mindestens erreichen sollten, um künftig in der Berufslehre und bei der Ausübung des Berufs erfolgreich sein zu können.
Was bedeutet das für mich?