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von Janine Krummenacher

Berufswahl abseits von Stereotypen


In der Schweiz gibt es über 180 EFZ-Berufe, die du erlernen kannst. Diese grosse Auswahl kann die Entscheidung richtig schwierig machen. Dazu kommt, dass viele Berufe noch den Stempel „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“ aufgedrückt bekommen.

Wir stellen euch hier deshalb zwei Menschen vor, denen diese Klischees herzlich egal sind und die mit ihrer Berufswahl diesen Vorurteilen entgegenwirken.

Arlind hat sich für einen Beruf entschieden, in welchem er viel Kontakt zu Menschen hat und der viel Eigenverantwortung verlangt: Er lässt sich zum Fachmann Gesundheit EFZ (FaGe) in einem Alters- und Pflegeheim ausbilden. Den Tipp, in diesem Beruf doch einmal zu schnuppern, hat er von seiner Schwester erhalten, die damals bereits mitten in der Ausbildung zur FaGe stand. Der intensive Kontakt mit Menschen und die Beziehungen, die sich daraus ergeben, gefallen Arlind sehr. Er fühlt sich im Berufsalltag nicht anders behandelt als seine weibliche Kolleginnen. Ihn freut es aber, dass immer mehr Männer einen Beruf im Pflegebereich wählen und ist überzeugt davon, dass sich in den nächsten Jahren noch mehr Männer für einen solchen Beruf entscheiden. Arlind selbst musste sich noch nie rechtfertigen, dass er nicht einen „männlicheren Beruf“ gewählt hat. Im Gegenteil: seine Kolleginnen schätzen ihn und finden es toll, dass er als Mann in dieser Branche mit Freude tätig ist. Er wünscht sich aber, dass allgemein mit den Vorurteilen über die Pflegebranche aufgeräumt würde.  Zum Beispiel steht für Arlind die Alltagsgestaltung der Bewohnerinnen und Bewohner im Zentrum und nicht – wie oft angenommen – die Körperpflege.

Olivia war schon immer von schweren Maschinen fasziniert. Auf dem Bauernhof der Grosseltern ist sie quasi mit ihnen aufgewachsen und deshalb wollte sie auch keinen Beruf lernen, bei dem man den ganzen Tag im Büro sitzt, sondern etwas „Handfesteres“. Olivia hat sich für die vierjährige Lehre als Polymechanikerin entschieden. Ihr war es egal, dass sie die einzige Frau war im Betrieb. Ihrem Umfeld aber nicht so ganz: „Tanten und Onkel, die mich davon abhalten wollten, habe ich aber einfach nicht beachtet“. Dass es aber auch im Beruf selbst nicht ganz einfach war, sich in einem männlichen Umfeld zu beweisen, ist Olivia raschbald aufgefallen: „Bist du zu schlecht, nehmen sie dich nicht ernst. Bist du zu gut, können sie nicht damit umgehen“. Trotz aller Hindernisse hat sich die heute 35-Jährige aber durchgeboxt und ist sogar Vize-Schweizermeisterin an den Berufsmeisterschaften geworden. Heute arbeitet die zweifache Mutter nicht mehr als Polymechanikern, sondern ist Partnerin in einer Agentur für digitale Strategien und Online-Kommunikation.

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