Tipps gegen Lernstress

20.12.2018 von Janine Krummenacher

Das Wichtigste vorweg: Es ist nicht möglich, Ihrem Kind ein Leben ohne Stress zu ermöglichen. Müssen Sie auch nicht, denn das Erreichen einer gewissen Belastbarkeit und das Fördern von Durchhaltewillen sind nötig für ein ausgeglichenes Leben. Übermässiger Lernstress und Versagensängste sind aber nicht gesund und oft leidet auch das Umfeld mit, wenn Jugendliche bis zum Umfallen büffeln.

Unabhängig davon, ob Ihr Kind noch in die Schule geht oder bereits mitten in der Ausbildung steckt, mit den folgenden Tipps können Sie Ihr Kind in diesen schwierigen Phasen optimal unterstützen und so eine gewisse Ruhe in den Alltag bringen.

Vorbild sein
Die Art, wie Sie als Eltern mit Stress und Belastung umgehen, prägt auch Ihr Kind wesentlich mit. Leben Sie nach Möglichkeit Gelassenheit vor und nehmen Sie kleine Missgeschicke locker. Lassen Sie sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und haben Sie eine positive Grundeinstellung.

Gesunder Lebensstil
Es ist nicht immer einfach, in einer Lernphase gesund zu leben. Erinnern Sie Ihr Kind aber immer wieder daran, den Grundbedürfnissen Sorge zu tragen ist. Genügend Schlaf[1] und ausreichend Bewegung sind immer wichtig. Gesunde Ernährung wird am Familientisch vorgelebt und eine „coole“ Trinkflasche kann hilfreich sein, Ihr Kind daran zu erinnern, genügend zu trinken.

Genügend Pausen
Ein 12-Stunden-Lernmarathon, bringt das eigentlich was? Bestimmt, aber sinnvoller und vor allem gesünder ist es, in kleineren Einheiten mit genügend Pausen zu lernen. Ein lernfreier Nachmittag mit Freunden oder das Ausüben des geliebten Hobbies kann zudem wahre Wunder bewirken. Die Batterien können wieder aufgeladen werden und ihr Kind hat die Möglichkeit, auch mal „Dampf abzulassen“.

Selbstbewusstsein fördern
Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es auf dem richtigen Weg ist und dass Sie es darin unterstützen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Lassen Sie oder Ihr Kind sich nicht verunsichern von Klassenkameraden, Arbeitskollegen oder anderen Eltern, die erzählen, wie weit sie schon sind oder was sie alles schon können. Nehmen Sie Ihrem Kind unnötige Zukunftsängste, die oft in der Pubertät aufkommen, und zeigen Sie  auf, wie es mit Unsicherheiten, Konkurrenz oder Konformitätsdruck umgehen kann.

Individuelle Lerntechnik
Es ist wichtig für Ihr Kind, wie und wo es lernt, aber auch hier gilt: Jedes Kind lernt anders. Lernt es am besten auf dem Sofa oder am Küchentisch? Wieso nicht, es muss ja nicht immer der Schreibtisch sein. Hat es einen Höhenflug am frühen Abend, ist dafür aber nach dem Mittag unkonzentriert? Diese Informationen sollten zusammen mit den Lerninhalten in einen Lernplan einfliessen. dieser zeigt auf, was noch bevorsteht und es bereitet Freude zu sehen, was bereits geschafft worden ist. Handys, Spielkonsolen und Tablets haben beim Lernen nichts verloren – es sei denn, sie werden ausdrücklich zum Lernen benötigt.

Haben Sie trotz aller Unterstützung den Eindruck, dass ihr Kind überfordert ist? Dann ist vielleicht ein klärendes Gespräch mit der Vertrauenslehrperson aufschlussreich. Fühlen Sie sich bei den Hausaufgaben Ihres Kindes selbst überfordert oder kann sich Ihr Kind zu Hause nicht konzentriert arbeiten? Vielerorts bieten Lehrkräfte betreute Aufgabenstunden an und auch die Lernbetriebe können Unterstützung bieten, wenn es um geeignete Orte für konzentriertes Arbeiten geht.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Anregungen weiterhelfen, wenn Ihr Kind das nächste Mal eine intensive Lernphase vor sich hat – sei dies in der Schule oder während der Ausbildung. Das ist der letzte Newsletter von uns in diesem Jahr und wir wünschen Ihnen auf diesem Weg stimmungsvolle Weihnachtstage, einen stressfreien Jahresausklang und einen glücklichen und entspannten Start ins neue Jahr.

[1] Lesen Sie zum Thema Schlaf diesen interessanten Artikel.

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